Renovierung unserer Steganlage
Nach 11 Jahren nagte doch schon der Zahn der Zeit an der Steganlage, insbesondere am Holzbelag. Im Februar 2006 haben wir unsere Steganlage am Schiersteiner Hafen aufgebaut und in Betrieb genommen und seither wenig Arbeit damit gehabt. Seinerzeit hatten wir uns, auch aus finanziellen Gründen, für einen Belag aus heimischer Lärche entschieden.
Elf Jahre lang, 365 Tage im Jahr Wind und Wetter ausgesetzt haben ihre sichtbare Spuren hinterlassen, das Holz faulte fast unsichtbar an den Schnittkanten nach innen. Hier galt es später den Fokus darauf zu legen, dass Schnittkanten bei Verwendung von Holz versiegelt werden müssen.
Für eine absehbare Instandsetzung bzw. den Austausch des Belages hatten wir im Vorfeld bereits Rücklagen gebildet um somit den zu erwartenden Kosten einigermaßen gewappnet zu sein.
Am Steg mit den Nutzern und auch im Vorstand wurde schon früh darüber diskutiert welcher Belag ausgewählt werden sollte. Zur Diskussion standen neben (wieder) Lärchenholz, auch Gitterroste aus rutschfestem GfK, Kunststoffbohlen aus Recyclingmaterial sowie verschiedene andere Holzsorten. Wir entschieden uns dann wieder für Holz und zwar für das langlebigere Bangkirai. Diesem Holz wird eine Lebensdauer von ca. 25 Jahren vorausgesagt.
Außer dem Belag auf der Anlage galt es auch das Holz rings um die Anlage einschließlich an den Auslegern (Scheuerholz) auszutauschen. Die Arbeiten sollten dann in Eigenleistung durch die Nutzer der Anlage durchgeführt werden. Als Zeitraum bot sich der Zeitraum vor der Saison 2017 an, also ab November 2016. Das Holz wurde dann nach den entsprechenden Angeboten bei einem Holzhändler im Rheingau bestellt. Es konnte hier nach fertigem Zuschnitt, je nach Baufortschritt, so abgeholt werden wie es benötigt wurde, entsprechende Lagerung am Steg oder Land entfiel somit. Wir fingen relativ früh, bereits am 12. November 2016, mit neun fleißigen Helfern an zunächst mit dem Abbau der sehr stark verfaulten Scheuerhölzer und der Montage der neuen Hölzer an. Diese wurden bereits im Vorfeld der Arbeiten beim Holzhändler zweimal mit Holzschutzöl behandelt, so dass vor Ort mit trockenem Material gearbeitet werden konnte. Zuschnitt und Löcher bohren, Schnittkanten nachstreichen, das geschah alles direkt auf der Anlage, die dann mehr nach einem Zimmererbetrieb als einer Bootsteganlage aussah. Die einzelnen „Bautermine“ wurden sehr stark an den Wetterprognosen geplant, was aber nicht immer funktionierte, so dass wir auch froh waren, das Zelt/Pavillon auf der Anlage zu haben. Die Arbeiten wurden in größeren Gruppen von Helfern (5-9) als auch in kleineren (2-3) sowie in sehr kleinen Arbeitsgruppen durchgeführt. Gute Dienste leistete uns auch ein in der Nachbarschaft ausgeliehener Schwimmponton. So konnten die Arbeiten an den Auslegern bequem auf einer größeren Fläche, als auf den doch recht Auslegern durchgeführt werden. <br><br>Natürlich wurden die Helfer auch mit warmer Verpflegung aus dem großen Kochtopf, Kaffee und anderen Getränken auf der Anlage versorgt, bzw. wir wärmten uns bei unseren Nachbarn, in der Arche Noah auf. Wie man vielleicht auf den Bildern erkennen kann muss es auch etwas Spaß gemacht haben. Der größte Brocken, nämlich das Entfernen des alten Belages, stand noch an. Hier galt es zunächst ca. 1.600 Edelstahlkreuzschlitz Schrauben auszudrehen und das Holz an Land zu bringen. Mit der nun „freien“ Anlage wurden auch gleich die Schwimmer, Rahmenkonstruktion und alle Ausleger mittels eines Hochdruckreinigers und Tauchpumpe vom Schmutz befreit. Verloren gegangenes der letzten 11 Jahre wie Münzgeld, Stifte, Schlüssel, Flaschenöffner und Werkzeuge, aber auch Kronkorken und Zigarettenkippen kamen zum Vorschein. Auch dem galt es entgegen zu wirken durch Verringerung der Abstände der Bohlen. Mit dem Eindecken der Ausleger, der Plattform und dem langen Zugang zur Plattform wurde die Instandsetzung fortgeführt. Bei diesem Bauabschnitt wie Bohren und Versenken der Löcher in den Bohlen sowie die Versiegelung einzelner Schnittkanten, haben wir dann den „Werkstattbereich“ auf die Hafenpromenade verlegt. Somit konnten einige Arbeitsschritte und auch Wege eingespart werden. Wer es bis dato noch nicht wusste, Bangkirai ist ein recht schweres und hartes Holz!! Diejenige die aktiv mit dabei waren haben dies sofort festgestellt.Das Eindecken des neuen Belages ging recht flott vonstatten. Wir hatten passgenaue Hölzer, mussten also nur noch mittels einer Schablone die Löcher bohren, auf Abstand legen (nur noch 6 mm) und mit den passenden Schrauben befestigen. Dem Erfinder des Akkuschraubers und der Torxschrauben mit Bohrschneide sei von hier aus mal ein großes Lob ausgesprochen. Der Abschluss der „Stegrenovierung“ war dann die Behandlung der Hölzer mit einem besonderen Holzschutzöl. Bangkirai wie auch Teakholz haben die unangenehme Eigenschaft nach geraumer Zeit ihre schöne Farbe zu verlieren und dafür zu ergrauen. Dem sollte vorgebeugt werden. Nun können wir der Saison 2017 freudig auf einer schönen Steganlage entgegensehen. Auch an dieser Stelle nochmals allen Helfer eine Danke für die geleistete Arbeit.